Blackberry-Studie zeigt die Bedrohungslage Cybersicherheit in der Industrie

Ein Gastbeitrag von Ulf Baltin 4 min Lesedauer

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Aktuell stehen Unternehmen der Industrie im Bereich der Cybersicherheit vor großen Herausforderungen. Außerdem treffen sie minütlich neue Angriffe. Deshalb spielt Cybersicherheit für den Geschäftserfolg eine große Rolle. Wie die Bedrohungslage genau aussieht, erklärt Blackberry jetzt in einer neuen Studie. Sie zeigt vor allem: Weltweit stehen den Unternehmen unruhige Zeiten bevor.

In der Industrie hängt der Erfolg von Unternehmen vor allem von der Kontinuität der Produktion ab. Zunehmende Vernetzung birgt hier neue Unternehmensrisiken.
In der Industrie hängt der Erfolg von Unternehmen vor allem von der Kontinuität der Produktion ab. Zunehmende Vernetzung birgt hier neue Unternehmensrisiken.
(Bild: Photocreo Bednarek - stock.adobe.com)

Die Zahl der vernetzten Endpunkte nimmt in Unternehmen weiter zu. Noch mehr in diese weitere Digitalisierung zu investieren, bringt einige Vorteile. Doch sie vergrößert auch die Angriffsfläche und Hacker stimmen ihre Methoden auf die einzelnen Branchen ab. Gerade die Industrie 4.0 bietet durch ihre umfassende Vernetzung viele potenzielle Schwachstellen. Wie die Blackberry Cybersecurity in Manufacturing Study belegt, rechnen 44 Prozent der befragten IT-Entscheider und Cybersicherheit-Experten aus der deutschen Industrie auch mit einem erhöhten Risiko von Cyberangriffen im Jahr 2023. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) befürchten Angriffe von Nationalstaaten auf die Branche. Weitere 72 Prozent sind besorgt, dass ausländische Regierungen ihre Anlagen ausspionieren.

Häufig reicht eine Schwachstelle aus. Wenn Angreifer ein Gerät kontrollieren, können sie schnell auf das gesamte Netzwerk von Unternehmen zugreifen und den Datenverkehr überwachen. Laut der Umfrage geht die größte Gefahr aktuell von bösartigen Malware-Angriffen aus (63 Prozent). In der Rangfolge kommen danach Phishing-Angriffe (50 Prozent) und der unbefugte Zugriff durch nicht böswillige Insider (50 Prozent). Was bedeutet das? Eventuell befürchten Unternehmen vor allem Angriffe von Nationalstaaten, die Störungen der Produktion und damit ungeplante Ausfallzeiten verursachen wollen. Dementsprechend bereiten ihnen Angriffe, die zur Erpressung von Lösegeld dienen, weniger Sorgen.

All diese Ergebnisse stammen aus der neuen Studie von Blackberry, die im März 2023 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 1.500 IT-Entscheider und Cybersicherheit-Experten aus der Industrie in Nordamerika (USA und Kanada), Großbritannien, Deutschland, Japan und Australien an der Umfrage teil. Aus Deutschland waren 250 Mitarbeiter von Unternehmen jeder Größe beteiligt.

Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs

In der Industrie hängt der Erfolg von Unternehmen vor allem von der Kontinuität der Produktion ab. Durch Unterbrechungen sinken die Einnahmen und sie führen zu Ausfallkosten. Eventuell kommen zudem noch hohe Vertragsstrafen und ein folgenschwerer Reputationsschaden hinzu. Oft gelangen Angreifer auch in den Besitz von sensiblen Daten. Demnach können sie durch ihre Methoden großen Schaden anrichten.

Nach der neuen Studie schätzen 56 Prozent der IT-Entscheider und Cybersicherheit-Experten aus Deutschland die Kosten eines erfolgreichen Cyberangriffs auf 250.000 US-Dollar oder weniger. Für 47 Prozent der weltweit Befragten machen Ausfallzeiten nur ein Zehntel dieser Kosten aus. Weitere 63 Prozent gehen davon aus, Kunden zu verlieren, wenn es zu einem Vorfall kommt. Für 59 Prozent beeinträchtigt das außerdem die Beziehungen zu Lieferanten.

Da weltweit Inflation herrscht und Unternehmen die Auslastung ihrer Maschinen und Anlagen erhöhen, steigen aber die Kosten für ungeplante Ausfallzeiten immer weiter. Die Einschätzung der IT-Entscheider und Cybersicherheit-Experten entspricht bei der Kostenfrage daher nicht der Realität. Wie ein aktueller Bericht zeigt, werden die tatsächlichen Durchschnittskosten eines erfolgreichen Cyberangriffs in der Industrie auf 4,24 Millionen US-Dollar geschätzt.

Unternehmen gegen jeden Angriff verteidigen

Häufig kommen in Unternehmen für Operational Technology (OT) noch veraltete und nicht mehr unterstützte Betriebssysteme zum Einsatz. Das stellt eine erhebliche Schwachstelle für die Cybersicherheit dar. Vielleicht gilt die OT-Infrastruktur auch deshalb für 71 Prozent der deutschen IT-Entscheider und Cybersicherheit-Experten als schwer zu verteidigen.

Für mehr Cybersicherheit müssen Unternehmen rechtzeitig wirksame Maßnahmen ergreifen. Es geht zunächst einmal darum, einen umfassenden Überblick über alle Endpunkte im eigenen Netzwerk zu gewinnen. Dieses proaktive Handeln hilft dabei, Schwachstellen zu entdecken und sie zu schließen. Zero Trust bleibt als Ansatz zudem relevant. Anstatt ihnen standardmäßig zu vertrauen, müssen Nutzer und Geräte in einem Netzwerk kontinuierlich überprüft werden.

Außerdem brauchen Unternehmen eine moderne Lösung, die jederzeit Schutz für alle Endpunkte der IT- und OT-Infrastruktur garantiert – unabhängig davon, welches Betriebssystem auf den Geräten läuft und ob eine Internetverbindung besteht. Denn auch wenn Geräte stets offline bleiben oder nur für Updates online gehen, müssen Unternehmen sie gegen Angriffe verteidigen. Doch einige Lösungen für den Schutz von Endpunkten sorgen phasenweise für eine hohe CPU-Auslastung. Geräte funktionieren dann nicht mehr wie gewohnt. Unternehmen nutzen daher besser eine Lösung, die wenig Ressourcen verbraucht, damit jeder weiterhin seine Arbeit erledigen kann. Das optimiert aber nicht nur das Nutzererlebnis, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Geräte.

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Richtig für die Zukunft aufstellen

In allen Branchen kommen regelmäßig neue Bedrohungen für die Cybersicherheit hinzu. Die Abwehr von Angriffen ist deshalb ein dynamischer Prozess. Zum Beispiel setzen Hacker immer mehr auf die Fähigkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) und Chatbots. Das führt zu einer Automatisierung von Angriffen. Aber dagegen können Unternehmen selbst KI nutzen. Eine entsprechende Lösung für den Schutz von Endpunkten dient dazu, Angriffe frühzeitig zu entdecken und direkt zu verhindern. Zudem können Unternehmen für ihre Cybersicherheit mit externen Partnern zusammenarbeiten. Sie besitzen Fachwissen, entlasten das eigene IT-Team und greifen im Bedarfsfall schnell ein.

Über den Autor: Ulf Baltin ist Managing Director DACH bei BlackBerry.

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