Geringe DMARC-Implementierung Die Gefahr im Anhang

Von Natalie Ziebolz 2 min Lesedauer

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Eine neue Untersuchung von IT-Sicherheitsexperten wirft ein alarmierendes Licht auf die Sicherheitspraktiken deutscher Krankenhäuser. Die Analyse zeigt gravierende Defizite im Schutz vor E-Mail-Betrug auf, was eine ernsthafte Bedrohung für Patienten und andere Gesundheitseinrichtungen darstellt.

Mit Malware infizierte E-Mails stellen immer noch ein häufiges Einfallstor für Cyberkriminelle dar.
Mit Malware infizierte E-Mails stellen immer noch ein häufiges Einfallstor für Cyberkriminelle dar.
(Bild: Dina – stock.adobe.com)

Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance“ – oder kurz DMARC – ist ein offenes E-Mail-Authentifizierungsprotokoll, das E-Mails auf Domain-Ebene schützt. Es erkennt und verhindert Spoofing-Techniken, die beispielsweise bei Phishing eingesetzt werden, indem es die Identität des Absenders authentifiziert, bevor eine Nachricht ihren Bestimmungsort erreicht. Dennoch haben nur 31 Prozent von den 194 deutschen Krankenhäusern auf der Newsweek-Liste der weltbesten Krankenhäuser 2023 einen DMARC-Eintrag veröffentlicht.

Das Protokoll hat drei Schutzstufen: „Monitor“, „Quarantäne“ und „Reject“. „Nur wenn sie DMARC auf der „Reject“-Stufe implementieren, verhindern Organisationen effektiv, dass betrügerische E-Mails, die ihre Domain missbrauchen, andere Organisationen erreichen“, erklärt Miro Mitrovic, Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint. Jedoch nutzen nur sehs Prozent der Krankenhäuser diese Umsetzungsstufe. „Mit anderen Worten: 94 Prozent der führenden deutschen Krankenhäuser, die DMARC nicht auf „Reject“-Stufe implementieren, setzen andere Organisationen – nicht zuletzt andere Krankenhäuser, Lieferanten und Patienten – einem sehr hohen Risiko aus, Opfer von E-Mail-basierter Cyberkriminalität zu werden“, so Mitrovic. Das sei ein äußerst bedauernswerter Zustand, zumal DMARC weder sehr teuer noch unbekannt sei. „Angesichts der Sensibilität der Daten, mit denen Krankenhäuser zu tun haben, ist das Ergebnis unserer Analyse besonders schockierend. Unseres Wissens schneidet keine andere Branche so schlecht ab wie das Gesundheitswesen“, folgert er.

Eine separate Analyse für alle Krankenhäuser in Niedersachsen zeigt ähnlich beunruhigende Ergebnisse. Von den 119 untersuchten Domains haben nur 40 einen DMARC-Eintrag veröffentlicht, wobei nur vier Krankenhäuser DMARC auf der höchsten Umsetzungsstufe implementiert haben. Dies bedeutet, dass 97 Prozent der untersuchten niedersächsischen Krankenhäuser nicht proaktiv verhindern, dass betrügerische E-Mails ihre Adressaten erreichen.

Krankenhäuser uns Kliniken müssen hier also dringend handeln, auch da Google, Yahoo! und Apple bereits angekündigt haben, ab 2024 eine E-Mail-Authentifizierung zu verlangen, um Spam und Betrug zu verhindern. Diese Sicherheitsanforderungen gelten insbesondere für Konten, die täglich große Mengen an E-Mails versenden, die Nichteinhaltung wird die Zustellbarkeit legitimer Nachrichten an Kunden mit Gmail- und Yahoo-Konten erheblich beeinträchtigen.

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