Phishing mit Facebook-Anzeigen Hacker nutzen KI-Trend für Malvertising

Von Barbara Miletic 2 min Lesedauer

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Facebook verleitet Nutzer zum Herunterladen von Malware. Das soziale Netzwerk wird immer öfter genutzt, um bösartige Anzeigen und Seiten für gefälschte KI-Dienste zu platzieren. „Malvertising“ nimmt zu. Check Point deckt auf.

Hacker arbeiten hart daran, die Milliarden von Facebook-Nutzern weltweit zum Herunterladen von Malware zu verleiten, indem sie gefälschte Seiten und Anzeigen für beliebte KI-Marken einrichten: ChatGPT, Google Bard, Midjourney und Jasper.
Hacker arbeiten hart daran, die Milliarden von Facebook-Nutzern weltweit zum Herunterladen von Malware zu verleiten, indem sie gefälschte Seiten und Anzeigen für beliebte KI-Marken einrichten: ChatGPT, Google Bard, Midjourney und Jasper.
(Bild: Real - stock.adobe.com)

„Cyberkriminelle werden immer schlauer“, so Sergey Shykevich, Threat Intelligence Group Manager bei Check Point. Vor allem sind sie hinter einem her: privaten Informationen. Um an diese zu gelangen, finden sie immer wieder neue Wege. So machen sie sich derzeit vor allem den Hype um KI zu Nutze. „Sie wissen, dass jeder an generativer KI interessiert ist und nutzen Facebook-Seiten und Anzeigen, um sich als ChatGPT, Google Bard, Midjourney und Jasper auszugeben“, erklärt Shykevich. So installieren Nutzern beispielsweise Malware, die als kostenlose KI-Tools getarnt sind oder interagieren mit gefälschten Seiten, was deren Verbreitung fördert. Viele der Seiten sind dabei eine Mischung aus echten Inhalten und Malware. Check Point Research (CPR) hat einen neuen Betrug via Facebook aufgedeckt, mit welchem Hacker versuchen, ahnungslosen Nutzern ihre Passwörter und privaten Daten zu entlocken.

KI-Hype erhöht Bedrohungen

Zunächst erstellen die Kriminellen gefälschte Facebook-Seiten oder -Gruppen, vermeintlich für eine beliebte Marke. Der Nutzer kommentiert oder mag den Inhalt und sorgt so dafür, dass dieser in den Feeds der Freunde auftaucht. Die gefälschte Seite bietet über einen Link einen neuen Dienst oder weitere besondere Inhalte an. Klickt der Nutzer auf den Link, lädt er unwissentlich bösartige Malware herunter, die seine Online-Passwörter, Krypto-Wallets und andere in seinem Browser gespeicherte Informationen stehlen soll.

Das zunehmende öffentliche Interesse an KI-basierten Lösungen führte verstärkt dazu, dass sich Hacker diesen Trend zunutze machen, insbesondere diejenigen, die Info-Stealer verbreiten. Dieser Anstieg kann laut CPR-Experten auf die expandierenden Untergrundmärkte zurückgeführt werden, in denen sich erste Zugangsvermittler auf den Erwerb und Verkauf von Zugangs- oder Anmeldedaten für kompromittierte Systeme spezialisiert haben. Darüber hinaus heizte sicherlich auch der wachsende Wert von Daten gezielte Angriffe, wie die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails und Spear-Phishing, und die Verbreitung von Info-Stealern an.

Beispiele für einige wenige Beiträge. Es gibt viele Versionen von Bard New, Bard Chat, GPT-5, G-Bard AI und anderen. Einige Beiträge und Gruppen versuchen auch, von der Popularität anderer KI-Dienste wie Midjourney zu profitieren.
Beispiele für einige wenige Beiträge. Es gibt viele Versionen von Bard New, Bard Chat, GPT-5, G-Bard AI und anderen. Einige Beiträge und Gruppen versuchen auch, von der Popularität anderer KI-Dienste wie Midjourney zu profitieren.
(Bild: Check Point Research)

Wie kann man Identitätsmissbrauch erkennen?

Phishing-Angriffe nutzen Tricks, um die Zielperson davon zu überzeugen, dass es sich um eine legitime Seite handelt. Ein paar Tipps können helfen, einen solchen Angriff zu erkennen:

  • Anzeigenamen ignorieren: Phishing-Seiten oder -E-Mails können so konfiguriert sein, dass sie alles im Anzeigenamen anzeigen. Anstatt auf den Anzeigenamen zu achten, sollten Sie die E-Mail- oder Web-Adresse des Absenders überprüfen, um sicherzustellen, dass sie von einer vertrauenswürdigen und authentischen Quelle stammt.
  • Domäne überprüfen: Phisher verwenden häufig Domänen mit kleinen Rechtschreibfehlern oder Domänen, die plausibel erscheinen. So kann beispielsweise „company.com” durch „cormpany.com“ ersetzt werden oder eine E-Mail kann von „company-service.com“ stammen.
  • Download der Software von vertrauenswürdigen Quellen: Facebook-Gruppen sind nicht die richtige Quelle, um Software auf den Computer herunterzuladen. Stattdessen sollten Nutzer offizielle Webseite nutzen.
  • Link überprüfen: Bewegen Sie den Mauszeiger über die Links in einer E-Mail und prüfen Sie, ob sie tatsächlich dorthin führen, wo sie hinführen sollen. Phishing-Überprüfungstools wie „phishtank.com“ können bei der Aufdeckung helfen. Alternativ können Surfer direkt die Website des Unternehmens besuchen.

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