Video-Tipp #64: Windows Defender Application Control (WDAC) Schutz vor Ransomware mit Windows-Bordmitteln

Von Thomas Joos 3 min Lesedauer

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Microsoft bietet mit Windows Defender Application Control und Smart App Control zwei mächtige Bordmittel in Windows Server 2022 und Windows 11 22H2 an, mit denen sich Windows vor gefährlichen Dateien wie zum Beispiel Ransomware schützen lässt. Wir zeigen wie die Tools funktionieren.

Wie man mit Windows Defender Application Control und Smart App Control Windows vor gefährlichen Dateien wie Ransomware schützt, zeigen wir in diesem Video-Tipp.
Wie man mit Windows Defender Application Control und Smart App Control Windows vor gefährlichen Dateien wie Ransomware schützt, zeigen wir in diesem Video-Tipp.
(Bild: James Thew - stock.adobe.com)

Windows Defender Application Control (WDAC) schützt Windows vor gefährlichen Anwendungen und Admins können eigene Filterlisten erstellen, um bestimmte Anwendungen im Netzwerk auf den Arbeitsstationen zu blockieren. Dazu kommen Empfehlungen von Microsoft, die über XML-Dateien in Windows integriert werden können. Über diese XML-Dateien lassen sich potentiell gefährliche Anwendungen in Windows sperren, sodass Cyberkriminelle diese nicht ausnutzen können.

Wie man mit Windows Defender Application Control und Smart App Control Windows vor gefährlichen Dateien wie Ransomware schützt, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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Wir zeigen nachfolgend die praktische Umsetzung von WDAC und gehen noch etwas tiefer, um die zahlreichen neue Sicherheitsfunktionen in Windows 11 22H2 und Windows Server vNext zu zeigen. Es lohnt sich diese Bordmittel im Kampf gegen Ransomware und Phishing zu nutzen.

Microsoft-Empfehlungen in wenigen Minuten im Netzwerk integrieren

Die generellen Möglichkeiten von WDAC sind in der Dokumentation bei Microsoft zu finden. Parallel dazu hat Microsoft eine Liste von Programmen und DLL-Dateien veröffentlicht, die potentielle Schwachstellen enthalten, und deren Ausführung in Windows blockiert werden sollten. Die dazu gehörige XML-Datei lässt sich ebenfalls direkt bei Microsoft herunterladen.

Danach wird in der PowerShell auf Basis der heruntergeladenen XML-Datei eine neue Richtlinie erstellt und die Richtlinie gleich in das richtige Format konvertiert:

New-CIPolicy -ScanPath ".\temp\" -UserPEs -OmitPaths ".\temp" -NoScript -FilePath ".\Policy.xml" -Level Publisher -Fallback Hash -MultiplePolicyFormatConvertFrom-CIPolicy -XmlFilePath policy.xml -BinaryFilePath policy.p7b

Der nächste Schritt besteht darin die Richtlinie über Gruppenrichtlinien zu verteilen. Die Einstellungen dazu sind im Pfad ""Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\System\Device Guard" zu finden. Nach Aktivierung der "Windows Defender Anwendungssteuerung" wird die P7b-Datei über eine Freigabe hinterlegt. Danach führen alle angebundenen Computer diese Richtlinie aus.

Smart App Control in Windows 11 22H2 und Windows Server vNext

Parallel dazu sollte bei Windows 11 22H2 und beim Einsatz des Nachfolgers von Windows Server 2022 auf Smart App Control (SAC). Ob SAC auch nachträglich in Windows 10 und Windows Server 2022 eingefügt wird, ist aktuell noch nicht klar. Die Aufgabe von SAC besteht darin potentiell gefährliche Apps vor der Ausführung zu finden. Zur Aktivierung muss Windows 11 22H2 neu auf einem Computer installiert werden. Danach lässt sich über das Startmenü oder der Windows-Sicherheits-App nach "Smart App Control" suchen und die Funktion aktivieren. Das geht nur einmalig und lässt sich nur durch eine Neuinstallation rückgängig machen. Wenn der Computer nicht neu installiert ist, dann ist SAC automatisch ebenfalls deaktiviert.

Derzeit ist SAC noch nicht vollständig ausgereift. Es gibt noch keine Möglichkeit die Anpassungen über Gruppenrichtlinien vorzunehmen oder eigene Whitelists zu pflegen. Es ist aber zu erwarten, dass Microsoft nachbessert. In jedem Fall ist es in Unternehmen empfehlenswert zu testen, ob nach Aktivierung von SAC in Windows 11 22H2 alle Unternehmens-Apps noch funktionieren. Ist das der Fall, macht die Aktivierung in jedem Fall Sinn, da dies ein weiterer Baustein im Schutz gegen Ransomware darstellt.

Mit der Einstellung "Auswertung" blockiert Windows 11 22H2 die Apps nicht, sondern wertet die einzelnen Apps nur aus. Lässt sich SAC nicht sinnvoll aktivieren, deaktiviert Windows diese Funktion automatisch.

Zuverlässigkeitsbasierter Schutz und SmartScreen für Microsoft Edge aktivieren

Parallel zu WDAC und SAC sollten Unternehmen beim Einsatz von Windows 11 22H2 und später auch von Windows Server vNext den zuverlässigkeitsbasierten Schutz in der Windows-Sicherheits-App bei "App- und Browsersteuerung" aktivieren sowie "SmartScreen für Microsoft Edge. Das schützt Windows und Edge noch mehr vor Phishing-Seiten und damit auch vor Ransomware.

Parallel dazu steht auf der Seite noch der "Phishingschutz" und die Option "Potentiell unerwünschte Apps werden blockiert" zur Verfügung. Diese beiden Funktionen sollten ebenfalls auf allen aktuellen Rechnern mit Windows 11 22H2 aktiviert werden. Wer intern auf den Microsoft Store setzt, sollte darüber hinaus noch "SmartScreen für Microsoft Store-Apps" aktivieren.

Viele diese Einstellungen sind über den Bereich Computerkonfiguration -> Richtlinien -> Administrative Vorlagen -> Windows-Komponenten -> Windows Defender SmartScreen zu finden. Es ist sehr empfehlenswert alle diese Möglichkeiten zu nutzen, um Cyberangriffe zuverlässig zu verhindern. Die aktuellen Vorlagen für Gruppenrichtlinien stellt Microsoft kostenlos zur Verfügung.

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