Informationsaustausch über aktuelle Bedrohungen und Best Practices Gemeinsam stärker – Allianzen für Cybersicherheit

Ein Gastbeitrag von Dominik Bredel 4 min Lesedauer

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Mit zunehmender Vernetzung wächst bei Wirtschaft und Gesellschaft die Angriffsfläche für Cyberattacken. Die Abwehr moderner Angriffstechniken wird mit klassischen Schutz­maßnahmen immer schwieriger. Unternehmen sollten Allianzen bilden, um gemeinsam eine möglichst resiliente Infrastruktur aufzubauen.

Unternehmen müssen sich zusammenschließen, um gemeinsam eine möglichst resiliente Infrastruktur aufzubauen, fordert Dominik Bredel, Practice Leader Security & Resiliency Germany bei Kyndryl Deutschland.
Unternehmen müssen sich zusammenschließen, um gemeinsam eine möglichst resiliente Infrastruktur aufzubauen, fordert Dominik Bredel, Practice Leader Security & Resiliency Germany bei Kyndryl Deutschland.
(Bild: REDPIXEL - stock.adobe.com)

Cybersicherheit ist heute ein strategisches Thema und nimmt in den Chefetagen immer mehr Priorität ein. Das ist gut und richtig, doch Unternehmen sollten sich dabei nicht nur auf sich selbst konzentrieren, sondern auch mit anderen Organisationen zusammenarbeiten, um sich möglichst resilient aufzustellen. Arbeiten sie mit IT-Dienstleistern zusammen, sollten auch diese möglichst breit aufgestellt sein, um mit einem Partnernetzwerk verschiedene Anforderungen abzudecken.

Ressourcen bündeln

Durch Allianzen können Organisationen ihre Ressourcen bündeln, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen. Dies kann den Zugang zu Fachwissen, Technologien und finanziellen Mitteln erleichtern. Davon können auch kleinere Unternehmen profitieren, die alleine beispielsweise keine größeren Summen in Forschung und Entwicklung investieren könnten. Durch die Teilnahme an einer Allianz können sie Zugang zu hochspezialisiertem Fachwissen und modernsten Technologien erhalten, die ihnen helfen, ihre Cybersicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Dazu zählen nicht nur umfassende Cyber-Resilienzstrategien, sondern auch schnelle Incident Recovery Lösungen Darüber hinaus können sie von gemeinsam finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten profitieren, die es ermöglichen, innovative Lösungen für neue oder aufkommende Bedrohungen zu entwickeln. Dies erhöht die Widerstandsfähigkeit des gesamten Ökosystems gegenüber Cyberangriffen und schafft eine sicherere digitale Umgebung für alle beteiligten Organisationen.

Informationen austauschen

Allianzen ermöglichen den Informationsaustausch über aktuelle Bedrohungen, Angriffsmethoden und Best Practices. Dies trägt dazu bei, dass Organisationen schneller auf neue Bedrohungen reagieren können, indem sie von den Erfahrungen anderer lernen. Dies ermöglicht es Unternehmen, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor potenziellen Angriffen zu schützen, anstatt erst zu reagieren, wenn ein Angriff bereits stattgefunden hat.

Mitglieder einer Allianz können ihre Erfahrungen mit Cyberangriffen und -Abwehr Strategien teilen. Dies ermöglicht es, von den Fehlern und Erfolgen anderer zu lernen, um die eigenen Verteidigungsstrategien zu verbessern. Durch den Informationsaustausch können Unternehmen zudem Trends und Muster in Bezug auf Cyberangriffe erkennen und ihre Verteidigungsstrategien anpassen.

Welche Angebote gibt es?

Es existiert eine Reihe von Zusammenschlüssen, um Cybersicherheit zu fördern – sowohl von der öffentlichen Hand ins Leben gerufen als auch von der Privatwirtschaft gegründet. Die deutsche Allianz für Cybersicherheit (ACS) ist eigenen Angaben zufolge das größte derartige Netzwerk in Europa. Dieser Zusammenschluss wurde 2012 ins Leben gerufen und wird unter anderem vom BSI sowie verschiedenen Verbänden unterstützt. Inzwischen zählt die Allianz mehr als 7.000 Teilnehmer. Sie können sich im Rahmen regelmäßiger Veranstaltungen austauschen und erhalten Informationen zu aktuellen Gefahren vom BSI. Für die kostenlose Mitgliedschaft können sich alle Institutionen und Organisationen mit Sitz in Deutschland bewerben.

Ein Beispiel aus der Wirtschaft: Kyndryl hat zum Zwecke des Austauschs von Sicherheitsverantwortlichen den CISO Circle 360 gegründet. Dabei handelt es sich um eine neutrale, werbefreie Plattform, auf der sich CISOs aus den Bereichen Finanzwesen, Industrie, Telekommunikation und weiteren Branchen austauschen können. Drei Mal pro Jahr finden Treffen vor Ort statt, die allerdings noch durch spezielle virtuelle Termine zu bestimmten Themen ergänzt werden. Die Inhalte legen dabei die Mitglieder selbst fest.

Partnerschaften für bessere Produkte

Neben der Organisation und dem Austausch in nicht-kommerziellen Allianzen spielen Partnerschaften auch eine wichtige Rolle, wenn es um den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen im IT-Bereich geht. Heute existieren unzählige Anbieter von Produkten, Services und Beratungsdienstleistungen. Mitunter sind diese Angebote sehr kleinteilig und hochspezialisiert. Daneben existieren die Big Player der Branche, die eher das große Ganze im Blick haben.

In diesem Umfeld ist es wichtig, dass Generalisten und Spezialisten Partnerschaften eingehen, um ihren Kunden gemeinsam die beste Individuallösung liefern zu können. Die Kooperation und Integration der Partner in einem solchen Ökosystem trägt auch dazu bei, blinde Flecken bei der IT-Sicherheit zu vermeiden. Diese können entstehen, wenn Unternehmen einen Flickenteppich aus verschiedenen, nicht oder schlecht integrierten Partikularlösungen aufbauen.

Managed Service Provider unterhalten daher Beziehungen zu verschiedenen Tech-Unternehmen – von den großen Hyperscalern bis zu Experten beispielsweise für spezielle Security Tools oder die sichere Mainframe-Modernisierung. Kyndryl hat sich unter anderem mit Veeam, Cisco und Palo Alto Networks zusammengeschlossen, um Kompetenzen zu bündeln.

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Förderprogramme auf kommunaler Ebene

Die im September 2023 gegründete Kyndryl Foundation, eine private, gemeinnützige Stiftung, des weltweit größten Anbieters von IT-Infrastruktur­dienstleistungen vergibt treuhänderisch philanthropische Zuschüsse für kommunale Entwicklungsprogramme. Die ersten Empfänger der ausgelobten Finanzhilfen sind Organisationen die Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Cybersicherheit anbieten. Diese Partnerschaften sollen dazu beitragen, die Gruppe von diversen und qualifizierten Talenten zu erweitern und so Unternehmen in Zukunft widerstandsfähiger gegen Cyberbedrohungen werden zu lassen.

Fazit

Innerhalb von Allianzen können sich Unternehmen austauschen und Best Practices teilen. Außerdem kann durch die Kooperation die Entwicklung von Branchenstandards und -normen gefördert werden, um ein höheres Maß an Sicherheit und Interoperabilität zu erreichen. Dies trägt dazu bei, die Gesamtsicherheit im digitalen Raum zu verbessern. Nicht zuletzt geht es auch darum, dass Anbieter verschiedener Produkte und Dienstleistungen zusammenarbeiten, um ihren Kunden die jeweils beste Lösung für deren Probleme bereitzustellen.

Über den Autor: Dominik Bredel ist Practice Leader Security & Resiliency Germany bei Kyndryl Deutschland.

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